mC - Spannung bis zum Schluss – Abwehrschlacht beschließt Saison  

Am letzten Spieltag der Saison und weniger als 28 Stunden nachdem die jungen Wölfe souverän den SC Eching besiegt hatten, ging es gegen den Tabellenführer TSV Wartenberg, die bis dato lediglich einen Punkt verloren hatten und zwei Wochen vorher noch mit elf Toren den Garchingern ihre Grenzen aufgezeigt hatten. Es war das letzte Spiel in dieser Mannschaftsbesetzung, bevor zum 1.April die Mannschaften wieder gewechselt werden.

Das Rudel wollte jedoch die äußerst starke Abwehrleistung aus dem vorigen Spiel, bei welchem sie in der zweiten Halbzeit nur ganze acht Gegentore hinnehmen mussten, beibehalten und auch noch verbessern. Zusätzlich wollte man den Zuschauern eine gute Leistung zeigen, nach zuletzt drei aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen. Als kleines Zusatzziel wollte man ebenfalls die 200 Saisontore erreichen. Dazu fehlten noch 22 Treffer. Ruft man sich in Erinnerung, dass man in den ersten drei Spielen der Rückrunde dreimal in Folge exakt diese Zahl erreichte, konnte die Erfolgsaussicht als sehr gut eingeschätzt werden.

 

An der Personalsituation änderte sich im Vergleich zum ersten Aufeinandertreffen jedoch wenig. Erneut trat man mit einer reduzierten Mannschaft an. Man wollte die Saison aber angemessen beenden und bereits in den ersten Sekunden des Spiels wurde allen Beteiligten, Zuschauern und Spielern gleichermaßen, klar, dass diese Begegnung nicht mit dem vor zwei Wochen stattgefundenem Spiel verglichen werden könne. Eine bissige und äußerst aufmerksame Abwehr stellte den Tabellenführer vor zahlreiche Probleme, die ihrerseits ein deutlich einfacheres Spiel erwartet hatten. Das hieß jedoch keineswegs, dass die Wölfe ein einfaches Spiel hatten. Auch der TSV Wartenberg hatte wie im Hinspiel eine starke Abwehr. Doch insgesamt gewannen die Zuschauer den Eindruck, dass die Tore der heimischen Mannschaft etwas leichter erzielt wurden als bei den Gästen. Doch die beiden Teams konnten auf jeden Fall als ebenbürtig bezeichnet werden. Trotz langanhaltenden Angriffen des Gegners konnten diese meist auf den letzten Drücker den Ball doch noch verwerten. Das Spiel blieb jedoch eng, und trotz weniger Alternativen auf der Bank, konnte Dirk es sich erlauben mit Lukas und Nico zwei der drei besten Torschützen der Mannschaft gleichzeitig auf die Bank zu setzen, um ihnen eine Pause zu gönnen, wobei diese Spielphase den Unterschied zwischen den beiden Mannschaften nicht veränderte.

 

Besonders in den letzten Minuten der ersten Hälfte verfestigten sich die beiden Abwehrreihen noch einmal mehr. Auf beiden Seiten konnten sich die Torhüter auszeichnen. Der Garchinger Torwart Jonas hatte eine starke Quote von 36% bei 5 Paraden aus 14 Versuchen. In den letzten sieben Minuten der Halbzeit konnten sogar keine der beiden Kontrahenten ein Tor erzielen. Somit ging es in einem packenden, aber doch recht torarmen und ausgeglichenen Spiel mit einem knappen 8:9-Rückstand nach zu vielen vergebenen Chancen seitens der Wölfe in die Pause. Dort wollte Dirk nochmal die Mannschaft auf die zweite Hälfte heiß machen, um noch einen Sieg zu erringen, der nach der Niederlage zwei Wochen zuvor noch undenkbar schien. Dies schien zu wirken. Die Gangart des Spiels schien sich deutlich zu verhärten, besonders die Wartenberger wurden, je länger das Spiel nicht so lief wie erwünscht, immer gereizter und meckerten bei vielen Entscheidungen des Schiedsrichters. Doch die Wölfe ließen sich davon nicht beirren und fuhren Angriff um Angriff. Die meisten davon konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Besonders die Angriffe aus dem Rückraum waren bei dem Rudel in Person von Aron, Henri, Lukas und Nico durch sich variierende Laufwege besonders gefährlich. Auch in der Abwehr konnten die Jungs ihre Leistung erneut weiter steigern. Auch Jonas konnte seine bereits im ersten Durchgang hervorragende Leistung noch weiter verbessern. Innerhalb von zehn Minuten stellten die Garchinger mit einem 7:2-Lauf auf einen 6-Tore-Vorsprung, und dies lediglich zehn Minuten vor Schluss. Der Trainer vom Tabellenführer musste dementsprechend reagieren und nahm eine Auszeit.

 

Anschließend konnten die Wartenberger deutlich mehr Gegentore verhindern. Die Garchinger fanden keinen Weg mehr zum Tor des Gegners. Was auch immer der Trainer seinen Spielern in der Auszeit gesagt hatte, offensichtlich wirkte es. Das Spiel der Wölfe brach komplett zusammen. Nun wurde auch die hohe Belastung sichtbar, bei zwei Spielen innerhalb von 28 Stunden und wenigen Gelegenheiten zur Erholung aufgrund fehlender Alternativen. Sobald die Jungs nur in die Reichweite der gegnerischen Abwehr kamen, wurden sie festgemacht und mussten wieder von neuem anfangen. Der TSV Wartenberg, angetrieben von einer schon verloren geglaubten, aber jetzt wieder sich ergebenden Chance, überrollte das Rudel förmlich. Dieses leistete sich im Angriff einige Ballverluste, die gnadenlos gerächt wurden.

 

Dirk versuchte seinerseits mit einer Auszeit entgegenzusteuern und das Spiel noch einmal in andere Bahnen zu lenken, doch diese bewirkte nichts mehr. Innerhalb von neun Minuten stellten die Wartenberger mit einem 7:1-Lauf auf einen 20:20-Gleichstand, wobei lediglich eine Minute noch zu spielen war, mit Ballbesitz für die Garchinger. Mit einem guten Angriff konnte sich Henri von außen durchsetzen, wurde jedoch in der Luft von seinem Gegenspieler von hinten zurückgerissen. Die Aufregung über das Foul war groß, sie stieg aber noch deutlich an, als der von jedem erwartete Pfiff ausblieb. Die logische Konsequenz eines solchen Fouls, nämlich die Verhinderung einer klaren Torchance, wäre ein Siebenmeterwurf. Doch auch ein einfacher Freiwurf hätte den Garchingern einen weiteren Angriff und somit eine weitere Chance auf ein Tor gegeben. So erhielt der Tabellenführer wieder den Ball und die Gelegenheit ein verloren geglaubtes Spiel doch noch zu gewinnen. Sie spielten den Angriff gut aus und kamen auch zum Torwurf, doch Jonas stand goldrichtig und konnte den Wurf aus kürzester Distanz parieren. Allerdings waren nur noch ungefähr zehn Sekunden zu spielen. Nico erhielt den Ball, wurde jedoch auf Höhe der Mittellinie brutal von der Seite umgestoßen. Diesmal kam der Pfiff, zwar verspätet, aber entgegen den Ansichten der Zuschauer nicht wegen dem Foul an Nico, sondern weil Jonas nach der Ansicht des Schiedsrichters an der falschen Stelle den Ball weitergespielt hatte. Bei nur vier verbleibenden Sekunden konnten die Wölfe nicht mehr viel machen. Ein Wurf von der Mittellinie wurde gehalten, bevor die Schlusssirene dem Durcheinander ein Ende setzte. Somit endete das letzte Saisonspiel mit einem 20:20-Unentschieden.

 

Fazit: In einem packenden und mitreißenden Spiel lieferten sich die beiden Mannschaften eine enge Abwehrschlacht. In einer in der ersten Hälfte ausgeglichenen und in der zweiten Hälfte in zwei Dominanzphasen aufgeteilten Partie konnten die Wölfe einen großen Fortschritt im Vergleich zum Hinspiel, welches nur zwei Wochen vorher stattfand, machen und nahezu das gesamte Spiel auf Augenhöhe agieren. Zu Beginn der zweiten Halbzeit dominierte man den Gegner sogar. Doch zum Ende brach das Spiel des Rudels zusammen und sie konnten den Vorsprung nicht mehr über die Zeit bringen. Das chaotische Ende, maßgeblich durch den Schiedsrichter beeinflusst, nahm dann den Garchingern die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. Aber trotz des am Ende für das Rudel etwas enttäuschenden Ergebnisses haben die Jungs eine nahezu durchweg großartige Leistung gezeigt und haben die vor allem in der Rückrunde vorherrschende Abwehrschwäche ausgeglichen. Die 200 Saisontore wurden zwar knapp verfehlt, doch am Ende stellte man mit Meister Wartenberg mit jeweils 198 Toren den stärksten Angriff der Liga. Auch die Variabilität im Angriff ist unübertroffen. Gleich vier Spieler konnten mehr als 30 Tore erzielen und erreichten die Top-10 der Torschützenliste, Nico gar auf Platz 3. Diese Mannschaft ist bekannt für ihre packenden Spiele – und auch diese Saison hat sie vollumfänglich geliefert. Die stetige Lernkurve war deutlich sichtbar, was vor allem für den Trainer wichtig ist. Eins ist jedoch klar: Ob in der nächstjährigen mB, aber auch in der neuen mC – diese Spiele darf man einfach nicht verpassen.

                                                                                                                                                                                    Aron Meier